Hyperfeinaufspaltung

Welches Magnetfeld entspricht bei der Hyperfeinaufspaltung des Grundzustands im Wasserstoffatom dem 'Grenzfall', bei dem die beiden Energieabstände der Hyperfein- und dessen Zeemanaufspaltungen gleich groß wären? Gehen sie bei ihren Berechnungen davon aus, dass der g-Faktor des Protons 5.58 ist.

Hinweis: Für die Berechnung der Kopplungskonstante benötigen sie das mittlere vom Elektron erzeugte Magnetfeld. Dieses ist proportional zur Aufenthaltswahrscheinlichkeit des felderzeugenden Elektrons am Kernort.

Wieso wären? Könnte man das erzeugte Magnetfeld für einen 2p$_{3/2}$-Zustand genauso wie für den Grundzustand berechnen?

Um die Hyerfeinaufspaltung zu bestimmen, kann man die Formel aus Aufgabe 5 benutzen. Die Hyperfeinaufspaltung lässt sich in erster Näherung berechnen als:

$$E_{HFS} = \frac{A_{HFS}}{2}\langle B_j \rangle(F(F+1) - j(j+1) - I(I+1))$$ $$A_{HFS} = -\frac{gP\mu_K}{\sqrt{j(j+1)}}\langle B_j \rangle$$

Dabei ist $\langle B_j \rangle$ das mittlere vom Elektron (oder allgemeiner: von der Elektronenhülle) am Kernort erzeugte Magnetfeld. Dies ist proportional zur Aufenthaltswahrscheinlichkeit des felderzeugenden Elektrons am Kernort und lässt sich schreiben als:

$$\langle B_j \rangle = \frac{|\vec{j}|}{\hbar}\mu_0g_j\mu_B\frac{2}{3}|\psi(0)|^2$$ $$|\psi(0)|^2 = \frac{Z^3}{\pi a_0^3n^3} \text{ Für } l, m_l = 0$$

Wir lösen also die Aufgabe für den Grundzustand und erhalten:

$$\Delta E_{HFS} = \Delta E_{Zeemann}$$ $$\Delta E_{HFS} = E_{HFS,F=1} - E_{HFS,F=0}$$ $$E_{HFS} = A_{HFS} = \frac{2}{3}\mu_0g_j\mu_Bg_I\mu_K\frac{Z^3}{\pi a_0^3n^3}$$

Mit $n = 1$, $Z = 1$, $a_0 = 0.529 \cdot 10^{-10}$m, $g_j = 2$ und $g_I = g_P = 5.58$ ergibt sich:

$$A_{HFS} = 5.87 \cdot 10^{-6}\text{eV}$$ $$\Delta E_{Zeeman} = g_j\mu_BB_z = g_s\mu_BB_z$$ $$B_z = \frac{A_{HFS}}{g_j\mu_B} = 0.051\text{T}$$

In der Zwischensituation $\Delta E_{HFS} = \Delta E_{Zeemann}$ ist keine der Quantenzahlen wirklich erhalten.

Für den 2p$_{3/2}$-Zustand kann das mittlere erzeugte Magnetfeld nicht wie für den Grundzustand berechnet werden. Die p-Elektronen haben nämlich eine Aufenthaltswahrscheinlichkeit von 0 am Kernort, und nur Effekte höherer Ordnung, die mindestens eine Größenordnung unter dem Fall für s-Elektronen liegen und deren Berechnung den Rahmen der Vorlesung übersteigt, tragen dort zur Hyperfeinaufspaltung bei.