Kernfusion: Eine saubere Energiequelle der Zukunft?

Die Kernfusion, der Prozess, der die Sonne antreibt, verspricht eine saubere und nahezu unerschöpfliche Energiequelle für die Zukunft. Doch trotz jahrzehntelanger Forschung ist die Technologie noch nicht marktreif.

Aktueller Stand der Kernfusion

Aktuell gibt es weltweit mehrere vielversprechende Projekte, die die Machbarkeit der Kernfusion demonstrieren sollen.

Neben diesen staatlichen Projekten engagieren sich auch immer mehr private Unternehmen in der Fusionsforschung.

Geschichte der Kernfusion

Die Geschichte der Fusionsforschung begann in den 1920er Jahren. In den 60er Jahren investierten die USA und die Sowjetunion massiv in die Forschung und entwickelten verschiedene Reaktorkonzepte wie den Tokamak und den Stellarator. Großbritannien leistete wichtige Beiträge zur Theorie und Deutschland gründete das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik. In den 90er Jahren konzentrierten sich die USA auf die Trägheitsfusion, während Europa mit dem JET-Projekt Fortschritte im Bereich des Tokamaks erzielte. Japan und Russland leisteten ebenfalls wichtige Beiträge.

Die vier wesentlichen Fusionsgleichungen

Die Verschmelzung von Wasserstoffisotopen zu Helium und Energie wird durch folgende Gleichungen beschrieben:

  1. D + T → He-4 + n + 17,6 MeV (Deuterium + Tritium)
  2. D + D → He-3 + n + 3,27 MeV (Deuterium + Deuterium)
  3. D + D → T + p + 4,03 MeV (Deuterium + Deuterium)
  4. D + He-3 → He-4 + p + 18,3 MeV (Deuterium + Helium-3)

Das Tripelprodukt

Das Tripelprodukt (n * T * τ) ist ein Maß für die Effizienz eines Fusionsreaktors. Es kombiniert die Plasmatemperatur (T), die Teilchendichte (n) und die Energieeinschlusszeit (τ). Ein hoher Wert bedeutet effiziente Fusionsbedingungen.

Tokamak und Stellarator

Tokamak und Stellarator sind die wichtigsten Reaktorkonzepte, die auf magnetischem Plasmaeinschluss basieren.

Der Tokamak ist technologisch einfacher, während der Stellarator einen kontinuierlichen Betrieb ermöglicht.

Trägheitsfusion

Bei der Trägheitsfusion wird ein Brennstoff-Pellet mit Lasern beschossen und komprimiert, bis es zur Fusion kommt. Die NIF ist ein Beispiel für diesen Ansatz.

Kalte Fusion

Kalte Fusion bezeichnet hypothetische Fusionsreaktionen bei Raumtemperatur. Sie ist wissenschaftlich umstritten.

Fazit

Die Kernfusion ist eine komplexe Technologie mit großem Potenzial. Internationale Zusammenarbeit und private Investitionen lassen hoffen, dass die Kernfusion eines Tages zur Energieversorgung beitragen kann.